Angesichts der Absage der Glaubenskongregation, homosexuelle Partnerschaften zu segnen, können wir nicht schweigen. Wir können uns nicht mit dieser Haltung identifizieren. Dialog und Ringen im Glauben prägen unser Wirken als Religionslehrkräfte für und mit jungen Menschen. Insbesondere wird dabei ein Pochen auf Katechismusantworten weder den im Glauben und der Selbstfindung begleiteten Menschen noch der Weiterentwicklung kirchlicher Lehre und aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse gerecht.
Wir wollen vielmehr gegenüber unseren Schüler*innen und Kolleg*innen die Frohbotschaft vertreten, dass das Segensangebot Gottes allen Menschen gilt, die sich verbindlich und vertrauensvoll auf eine Partnerschaft einlassen und diese für Gott öffnen wollen.
Wir setzen uns ein für Respekt und Wertschätzung der Liebe und des Glaubens, die in der Vielfalt geschlechtlicher Orientierungen in jeder Partnerschaft gelebt werden können und denen die liebende Zuwendung der Kirche durch das aufrichtige und bejahende Zeichen der Segnung gleichermaßen nicht verweigert werden darf.
So können wir nicht hinnehmen, dass eine ausgrenzende und auch theologisch nicht vertretbare Sexualmoral auf dem Rücken unserer Mitmenschen ausgetragen wird und die Glaubwürdigkeit unseres persönlichen Zeugnisses und unseres Glaubens vor Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen insgesamt untergräbt.
Damit wollen wir in unserer Verantwortung als Religionslehrkräfte mit dem kirchlichen Auftrag authentisches Zeugnis ablegen und Auskunft geben über die Hoffnung, die uns erfüllt.
Wir sind nicht Herren über euren Glauben, sondern wir sind Mitarbeiter eurer Freude; denn im Glauben steht ihr fest.
(2. Korinther 1, 24)